Wachgelegen von 3:30 Uhr bis nach 5:00 Uhr, nach einem Traum, in dem das Winterkind von einem riesigen Turm fiel und unten mit zerschmettertem Rückgrat lag. Ich wollte zu ihm laufen, aber war sooo langsam…
Gedankenkarussell.
5:55 Uhr höre ich es übers Babyphone quaken. Fünf schöne Minuten, danach startet das Chaos. Kein Kind möchte angezogen werden. Große Diskutiererei. Das Winterkind schmeißt sämtliches Holzobst auf den Boden und die Treppe hinunter. Als ich die Wachtel endlich zwingen überreden konnte, sehe ich, dass ihre Nachtwindel ganz trocken ist. Aber auf Klo möchte sie jetzt nicht, denn das “macht Ihr überhaupt gar keinen Spaß mehr.” Schlagen, Kreischen, Weinen. Ich gebe auf und lasse sie nackig herumlaufen. Auf einmal will sie doch runter, aber im Gäste-WC geht das Drama weiter. Gut, dann halt nicht.
Brote mit Leberwurst zum Frühstück. Immerhin, das Winterkind isst, die Wachtel beißt nur einmal hinein, denn die sind ja mit Rand, und Rand mag sie “überhaupt gar nicht.”
Kein Kind will Zähneputzen. Ich steige gedanklich aus und merke nur irgendwann, dass der Liebste es hinbekommen hat. Beide putzen.
Kein Kind will Schuhe, Jacke, Mütze anziehen. Verfolgungsjagd. Tränen. Langsam sind wir spät dran.
Ich merke, dass der Autoschlüssel weg ist. Gestern sah ich das Winterkind damit spielen… Wir starten eine halbstündige Suchaktion. Ergebnis: Schlüssel immernoch weg, dafür jetzt Rückenschmerzen aus der Hölle.
Ich verschiebe alle Pläne (Arztbesuch, weil ich endlich Antibiotika gegen die Nebenhöhlenentzündung brauche, Einkauf) und der Liebste und die beiden Monster brechen auf.
Kleiner Zusammenbruch. 8:12 Uhr und ich will, kann, mag nicht mehr.
Rufe meine Mutter an, die mir später den Ersatzschlüssel bringen wird. Goldstück!
Hausarbeit. Jetzt, da der Rücken für heute eh im Eimer ist, brauch ich mich auch nicht mehr zu schonen. Zwei Maschinen Wäsche abhängen, sortieren, verräumen, neu aufsetzen. Zwischendurch auf Klo merken, dass kein Klopapier mehr da ist.
Blick aus dem Fenster und feststellen, dass wir gestern die Malkreide nicht weggeräumt haben. In der Nacht hat es geregnet. Blick in den Sandkasten. Katzendreck.
Zum Frustabbau einen Stilltee machen, aber der leckere vom DM ist alle und ich habe nur noch Beutel vom Rossmann da. Schmeckt wie Brühe.
Meine Mutter bringt den Autoschlüssel, ich fahre zum Arzt. Anderthalb Stunden Wartezeit, fünf Minuten Untersuchung ohne Untersuchung. Dafür mit Penicillin-Rezept. Apotheke, DM, Aldi. Dort abschätzige Blicke des Kassierers einfangen, weil ich die Tüte Paranüsse aus Versehen nicht aufs Band gelegt habe. Ja, dachte er etwa, ich will sie an ihm vorbeischmuggeln?! (Vermutlich ja.)
Inzwischen ist 12:41 Uhr und ich bin sicher, der Tag kann nur besser werden. Trinke leckeren Kräutertee, esse Paranüsse und habe noch zweieinhalb Stunden Zeit, ehe ich die Kinder abhole. Der Liebste kommt heute früh, das heißt so gegen halb sechs, und ich plane, spätestens um 19:00 Uhr schlafen zu gehen.
Geburtsbeginn? Wehen? Sonstwas? Nö, alles ruhig hier. (An so einem Tag würd ich auch nicht zur Welt kommen wollen.)
Aaaaah, diese ganzen Sinnlosen Diskussionen am Morgen und diese Kämpfe! Wie ich es hasse, schon frühmorgens meine Kinder anbrüllen zu müssen (weil sie anders nicht mitbekommen, dass ich existiere…).
Nein, ich verstehe Dein Spünkchen, so ein Chaos würde ich mir an seiner Stelle auch lieber aus der sicheren Höhle heraus anschauen- mitmischen wird es noch früh genug!
Immerhin hast Du noch 2 Stunden Zeit, Dich wirklich auszuruhen bevor der Spuk von neuem losgeht. Wobei, vielleicht sind die zwei ja dann plötzlich und unerwartet einfach nur lieb? Soll auch schon vorgekommen sein *gg*
Liebe Grüße und halt die Ohren steif (auch wenn das irgendwie eher blöd aussieht 😉 )
Katha
Uiuiui, ich liiiiebe solche Starts in den Morgen…. Du Ärmste! Bei deinem letzten Satz musste ich aber laut lachen. Hoffentlich hast du Recht und das Spünkchen kommt erst Morgen 😉
Ganz liebi grüäss, anja
Urks, irgendwann wirst Du Dich an den Tag erinnern, den Tag vor der Geburt oder den Tag die Woche vor der tollen Geburt, die nochmal alles neu ordnete und noch viel viel bunter machte 😉
Und, ähm in 41Minuten ist heute Bettzeit und ich wünsch Dir eine kraftvolle Nacht…
Hoffentlich schläfst du schon gut und fest!
Konnte heute morgen (um 4) auch nicht schlafen und habe deine Einträge der letzten Tage gelesen – danke, dass du mich/uns daran teilhaben lässt!
Hiermit schicke ich dir noch ganz ganz viiiiel Kraft und gute positive Gedanken für den Endspurt, ich bin mir sicher, dass sich Spünkchen bei euch in der Familie super wohl fühlen wird!
Wäre ich Spünkchen, würde ich mich an genau so einem Tag rauswagen. Und dann stolz verkünden, dass ich es geschafft habe, Mama doch noch ein Highlight zu verschaffen… mich ;o).
Ich wünsch Dir ganz viel Energie und ne total gespannte Bande um Dich herum, die Dir den Endspurt erleichtert.
Der letzte Satz ist definitiv der beste. 😉 Solche Tage gibt es, zuhauf, aber heute ist bestimmt ein besserer. Bestimmt!
Hier scheint immerhin die Sonne, also schicke ich Dir mal ein paar Strahlen rüber…
Ach Du meine Güte, Du Arme. Warum es nur immer solche oder solche Tage gibt. Wenn sich die guten und weniger guten mischen würden, hätte man irgendwie mehr…
*tröst*