Es ist Wahnsinn, wie gut es tut, endlich zu wissen, was los ist. Das ist so ein psychologischer Bonus, dass es einem allein davon schon viel besser geht. Cortison wird ab jetzt auch noch helfen und dann ist die ganze unsägliche Sache in wenigen Tagen hoffentlich ausgestanden, und zwar für immer. (Und wie ich mich gefreut habe, als er heute schon wieder viel besser laufen konnte als gestern! Eigentlich so selbstverständliche Dinge, aber wenn sie fehlen…)

Was in all dem Stress vollkommen unterging ist die Eingewöhnung des Winterkinds bei der Tagesmutter. Seit Montag schon und die ersten beiden Tage war ich – natürlich – ein totales Nervenbündel. Trotzdem ging es gut, eigentlich hätte es mich gar nicht gebraucht dort, und heute war ich für zwei ganze Stunden weg, um den Mann wieder vom Arzt abzuholen. (Übrigens – was ich in der letzten Woche für eine Fahrerei hinter mir habe, geht auf keine Kuhhaut mehr.) Alles lief aber ganz entspannt und als er müde wurde, kuschelte er sich einfach auf Katjas Arm ein und schaute den anderen nur zu.

Morgen mag sie versuchen, ihn allein zum Schlafen zu legen und es wird sicher auch gut klappen.

Tja, und dann? Dann gehe ich in drei Wochen arbeiten. Ganztags. Kann ich nicht glauben, wirklich nicht. Immerhin sieht es derzeit wohl so aus, dass ich tatsächlich eine eigene Besenkammer ein eigenes Büro bekommen werde. Augen zu und durch.

Und dann wird unser Sohn ein Jahr alt! Unglaublich!

Dann ist Weihnachten, dann schon das neue Jahr. Dann wird das Winterkind operiert – auch etwas, was ich vollkommen verdränge. Vollnarkose bei so einem kleinen Würmchen, das mag ich mir nicht vorstellen. Egal, ich schiebe es gedanklich weg, bis es soweit ist. Wir werden es irgendwie schaffen und im März beginnt mein Mutterschutz. Weiter denke ich nicht.

Für heute zählt einfach nur, dass der Liebste bald wieder gesund sein wird. Erleichterung. (Und wenn tatsächlich alles überstanden und wieder in Ordnung ist, nehme ich mir ganz fest vor, zusammenzuklappen.)