Ein bisschen komisch war es die ersten Mal ja schon. So Momente, in denen man innehält, es auf sich wirken lässt, dann aber leicht zu grinsen anfangen muss.
“Duuuu? Melanie? Kommssu mal bitte?”
Seitdem wechselt es ab, mal bin ich Mama oder Mami, immer öfter nun aber eben auch Melanie. Und ich finde es ehrlich gesagt so absolut logisch. Niemand auf dieser Welt nennt mich Mama, wieso sollte mein Kind das tun? Es sieht und hört jeden Tag zig mal, wie ich bei meinem Namen gerufen werde und in aller Selbstverständlichkeit darauf reagiere – es ist doch vollkommen nachvollziehbar, wieso sie das nun auch tut.
Stören tut es mich nicht. René ist derjenige, der eine Grimasse schneidet, wenn sie ihn bei seinem Namen nennt anstatt Papi zu sagen, aber mir macht es nichts aus. Und das, obwohl ich bislang immer fand, dass es etwas seltsam anmutet, wenn Kinder ihre Eltern beim Vornamen nennen.
Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird. Bekanntlich ist das Leben mit Kindern ja sowieso ein einziger Wandel – kaum hat man sich an etwas gewöhnt, ist es auch schon wieder hinfällig. Ich werde aber auf nichts bestehen, meine kleine Wachtel darf gerne selbst entscheiden, wie sie mich nennen möchte. (Ich hab sie ja vorher schließlich auch nicht um Erlaubnis gefragt.)
Hihi, bei uns bin ich meistens die “Mama”, manchmal aber auch die “Anja” 😀
Ganz liebi grüäss, anja
Na das passt doch – Anja bedeutet im Ungarischen ja “Mutter”. (=
Ich würde das nicht wollen. “Mama” ist für mich eine Art.. Koseform. Ich bin es gewohnt Menschen, die mir nahe stehen mit Kosenamen zu rufen. Umgekehrt gilt das genauso. Es gibt praktisch niemanden, der mir wirklich nahe steht und mich beim Vornamen nennt, folglich fände ich es seltsam, wenn meine Tochter auf die Idee käme (allerdings hört sie es deshalb auch nicht oft, weiß aber schon, wie die Mama eigentlich heisst, wenn man sie danach fragt).
Empfindest du das nicht als.. seltsam? Klingt das nur in meinen Ohren so distanziert, wenn Kinder ihre Eltern beim Vornamen rufen?
Nein, witzigerweise finde ich das gar nicht seltsam. Total natürlich eher, was aber vielleicht auch daran liegt, dass mich eigentlich alle mit meinem Vornamen anreden. Ein paar wenige nennen mich Mel, aber die kann ich an einer Hand abzählen.
Ich fand es bislang aber immer sehr komisch bei anderen. Das klang so pseudointellektuell, so gestelzt und abgehoben irgendwie. Und jetzt? Find ich es ganz normal. Komisch.
Aber wie gesagt, ich denke eher nicht, dass es dabei bleiben wird. Auch heute schon mischt sie beide Worte ganz nach Laune und verwendet nicht immer nur ausschließlich eines.
Und ich kann ganz ehrlich sagen, dass ich mir weder das eine noch das andere wünsche. Bin offen für alles.
pseudointellektuell? *kicher*
für mich klingt es immer so pseudoemanzipiert. 😉
Weisst du, Kind1 hat uns ganze 4 Jahre beim Vornamen genannt (also zu Anfang nicht, muss ich zugeben). Ich dachte mir genau dasselbe wie du: Wenn Menschen mit uns sprechen, nennen sie uns beim Namen, warum soll das Kind denn mama und Papa beibehalten? Einmal hat uns ein Freund darauf angesprochen, weil er fand, das könnte nur ein zeichen von “Respektlosogkeit” sein… aber ehrlich, ich habs auch ganz gern gehört, wie mein junge meinen namen aussprach… mit Kind2 kam dann nach und nach das “mami” und papi zurück… und das hör ich jetzt einfach ebenso gern;-)
Lass dich nicht verunsichern; wenn es für euch stimmt, dann stimmt es eben!
Dass Milena aber so wahnsinnig gut sprechen kann, das beeindruck mich echt tief… Ich hab mir schon gedanken gemacht über sie… ob sie hochbegabt ist? Was meint der Kinderarzt zu ihrem aussergewöhnlichen Sprachtalent?
Mir ging das nämlich neulich durch den Kopf, als du über ihre Weinanfälle geschrieben hast… hochbegabte Kinder fühlen sich manchmal wie eingesperrt in ihrem für ihren reifen geist “unreifen” Körper, hab ich mal gelesen, und drücken das vielleicht in diesem Alter mit Weinen und Schreien und wilden Wortgefechten aus?
herzlich
Bora
Ja eben, das meine ich, es ist doch vollkommen logisch. Alle Leute nennen mich doch beim Namen. Ganz klar, dass sie auch damit anfängt. Und ich find es auch ein bisschen schön, so wie Du. Ist ein bisschen so wie das erste Mal, als sie Mama sagte – diesen Namen nun mit ihrer Stimme zu hören, das ist schon etwas Besonderes!
Hochbegabung wird furchtbar überbewertet, glaube ich, aber ich hege bei Milena dahingehend keinen Verdacht. 🙂 Obwohl ich sie natürlich unheimlich clever finde. Mit ihrer Sprachentwicklung ist es tatsächlich arg. Sie wird nächsten Monat erst zwei, aber wir sprechen mit ihr wie mit einer Erwachsenen. Natürlich nicht thematisch, aber sprachlich eben. Woran es liegt? Keine Ahnung! Ich selbst bin ziemlich sprachbegabt, wenn ich das mal in aller Bescheidenheit so sagen darf (meine einzige Begabung tatsächlich), und ich habe mich immer bemüht, viel auch mit ihr zu reden. Aber wer weiß schon, woher es kommt.
Die Wutanfälle halte ich jetzt auch nicht für extrem, ich glaube die hat jedes Kind. Und so arg sind sie gar nicht bei ihr, bzw. wenn eine Phase anhält, dann nie lange. Paar Tage und der Spuk ist wieder vorbei und sie ist ein Engelchen.
Also, alles im normalen Bereich, würd ich sagen. 🙂
ich denke auch, sie hat genau das bemerkt, was du beschreibst: daß andere dich nicht mama nennen. nun sagt sie ebn deinen namen. und es kann gut sein, daß sie früher oder später wieder begeistert bei MAMA ankommt. war hier jedenfalls so, ziehmlich schnell sogar.
(ebenso witzig finde ich es, wenn meine kinder als kleine andere papas PAPA genannt haben – die anderen kinder haben die kerls ja auch papa genannt, also heißen die wohl so ;-). das geht aber auch vorbei. ist einfach ein zeichen der denkentwicklung)
Ja – das muss doch total verwirrend sein für die Kinder. Die anderen nennen den Papa, aber ich soll nicht Papa zum ihm sagen? Und wenn ich doch meinen Papa Papa nenne, wieso dürfen das nicht alle?
Ziemlich kompliziert ist das eigentlich!
Ich hab ja die beste Mama der Welt. Und ich war vermutlich ähnlich alt wie Deine Maus als ich anfing sie Ulla zu rufen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Colin kann auch besser Ulla als Oma sagen und meine Mama freut sich nen Loch in den Bauch. Mama oder Rufname, das ist doch wurscht. Das ist auch keineswegs distanziert. Enger als meine Mama-Ulla und ich geht nicht. 🙂
Stimmt und eigentlich total logisch warum sie Dich bei Deinem Namen nennt. Für mich als Aussenstehende klingt das immer befremdlich bzw. Mama klingt für mich “richtig”. Quatsch eigentlich, danke für den neuen Blickwinkel.
…und irgendwann kommt ein energisches:
“das ist MEINE mama!”
dann, wenn sie den nächsten unterschied verstehen 🙂
Oh, hier gehört schon seit Monaten alles unserer Tochter. 🙂
Das stelle ich mir seltsam vor. Die Nachbarskinder sagen zu ihrer Mama auch Barbara. Aber dass meine Tochter mich Ulrike nennt, kann ich mir grad nicht vorstellen. 🙂 Aber sie erlebt es auch nicht.. 😛
Ich hab mich richtig dran gewöhnt jetzt, und ich finde es ehrlich gesagt auch schön. Sie wechselt immer noch ab, mal Melanie, mal Mama, manchmal neuerdings sogar Mamija, keine Ahnung, woher sie das wieder hat. 🙂