Ein bisschen komisch war es die ersten Mal ja schon. So Momente, in denen man innehält, es auf sich wirken lässt, dann aber leicht zu grinsen anfangen muss.

“Duuuu? Melanie? Kommssu mal bitte?”

Seitdem wechselt es ab, mal bin ich Mama oder Mami, immer öfter nun aber eben auch Melanie. Und ich finde es ehrlich gesagt so absolut logisch. Niemand auf dieser Welt nennt mich Mama, wieso sollte mein Kind das tun? Es sieht und hört jeden Tag zig mal, wie ich bei meinem Namen gerufen werde und in aller Selbstverständlichkeit darauf reagiere – es ist doch vollkommen nachvollziehbar, wieso sie das nun auch tut.

Stören tut es mich nicht. René ist derjenige, der eine Grimasse schneidet, wenn sie ihn bei seinem Namen nennt anstatt Papi zu sagen, aber mir macht es nichts aus. Und das, obwohl ich bislang immer fand, dass es etwas seltsam anmutet, wenn Kinder ihre Eltern beim Vornamen nennen.

Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird. Bekanntlich ist das Leben mit Kindern ja sowieso ein einziger Wandel – kaum hat man sich an etwas gewöhnt, ist es auch schon wieder hinfällig. Ich werde aber auf nichts bestehen, meine kleine Wachtel darf gerne selbst entscheiden, wie sie mich nennen möchte. (Ich hab sie ja vorher schließlich auch nicht um Erlaubnis gefragt.)