Ich bin zufrieden mit mir, denn ich habe in meiner freien Zeit nicht nur vorm Notebook rungetüdelt und Zeit verplempert sondern hab richtig reingehauen und so ist heute der erste kleine Schritt in meinem Jahresprojekt geschafft.

Eigentlich ist unser Esszimmer kein eigenes Zimmer sondern nur ein Bereich zwischen Küche und Wohnzimmer. Sehr offen also, mit einem großen Tisch, auf dem sich leider auch immer allerhand Kleinkram ansammelt und für Unordnung sorgt. Und um das ganze in all seinem Chaos noch abzurunden, hängt seit unserem Einzug ein zwar schönes, aber leider vollkommen unpassendes Dream Theater Poster über dem Esstisch. Besser als gar nichts halt, aber schmuck ist anders.

In den letzten Tagen habe ich also, wann immer ich etwas Zeit hatte, munter drauflos gepinselt. Wirklich entspannend war es zwar nicht, weil ich einfach nicht malen kann und so immer total verkrampft und ängstlich bin, bloß keinen falschen Strich zu ziehen und so alles zu ruinieren, aber es hat trotzdem Spaß gemacht. Und ich bin so froh, dass es fertig geworden ist und dass es mir sogar gefällt!

Vielleicht, aber da bin ich noch nicht ganz sicher, werde ich noch einen Rahmen darum streichen, auf die Tapete. In irgendeiner knalligen Farbe, vielleicht orange, bis hinab zum Boden. Aber da warte ich erstmal noch ab, bis unsere neuen Möbel da sind – das Wohnzimmer grenzt ja direkt an das Esszimmer und diese Wand will ich dunkellila und flieder streichen und vielleicht reicht das ja an Farbe dann schon. Ich will es ja auch nicht übertreiben.

Als nächstes kommt der Flur dran. Farben, Pinsel und Kreppband habe ich auch schon besorgt. Und meine Güte – was für ein Gefühl, im Baumarkt vor der Wand mit den Farbmustern zu stehen. Millionen von Farben, und alle so schön! Und diese Kombinationsmöglichkeiten! Im Nu war eine halbe Stunde vergangen und ich hatte mich immernoch nicht entschieden.

Morgen früh fange ich an mit Abkleben. Und ich bin ziemlich nervös, ich hab so etwas nämlich noch nie gemacht. (Bis auf das eine Mal, damals, als wir Kinder das Wohnzimmer meiner Mutter renovierten. Nachher sah es schlimmer aus als vorher und nach ein paar Tagen kam die Tapete von der Decke. Aber reden wir über etwas anderes, bitte.)