Milenas Geburt dauerte siebzehn Stunden, von denen ich die ersten zehn prima allein zurecht kam. Ich war sogar noch in der Lage, zwischen den Wehen zu telefonieren, mir ein Bad einzulassen, mich umzuziehen, ein wenig zu dösen. Es wäre genug Zeit gewesen, sich auch noch um die Unterbringung eines Kleinkinds zu kümmern.
Nur weiß man das natürlich nicht im Voraus, und so haben wir nun ziemlich lange hin und her überlegt, was wir mit der kleinen Wachtel anstellen, wenn unser Winterbaby sich tatsächlich auf den Weg macht.
Milena vorab zu Renés Eltern zu bringen fände ich blöd. Wer weiß, es könnte ja durchaus noch drei Wochen gehen, und ich würde sie furchtbar vermissen. Es sind doch unsere letzten Tage zu dritt. Das könnte ich nicht.
Und meine Mutter hierher bitten wäre auch nicht das Richtige, weil ich, wenn wir vom Geburtshaus wiederkommen, gerne nur uns vier hier hätte und niemanden sonst. Das ist nicht böse gemeint, aber ich möchte einfach in Ruhe ankommen, ohne mich erklären zu müssen.
Der vorläufige Plan also war, Milena, wenn es soweit ist, zu Katja, ihrer Tagesmutter, zu bringen. Dort fühlt sie sich einfach wohl, die beiden sind aneinander gewöhnt, sie könnte ohne Probleme auch dort schlafen. Und wir Eltern wären unheimlich beruhigt und hätten nicht den leisesten Grund zur Sorge. Und Katja als die liebe und wirklich einfach großartige Frau, die sie ist, erklärte sich auch sofort bereit, uns zu helfen. Die gute Seele. ♥
Was aber tun, wenn der Zeitpunkt, an dem wir wirklich, wirklich aufbrechen müssen, mitten in der Nacht liegt? Wir dachten, es wäre zu stressig, Milena um solch eine verschlafene Uhrzeit zu wecken, anzuziehen und ins Auto zu verfrachten, nur um sie zu Katja zu bringen, die wir ja obendrein auch noch aus dem Bett klingeln müssten.
Also fragten wir eine Nachbarin, ob wir nicht das Babyphone zu ihr rüberstellen könnten, so dass Milena bis zum Morgen ganz normal schlafen und dann von Katja abgeholt werden könnte.
Klang wie ein super Plan und lange Zeit fühlte ich mich wohl damit.
Doch je näher nun der Termin rückt, desto unruhiger wurde ich bei dem Gedanken, mein kleines Herz hier einfach allein zu lassen. Normalerweise schläft sie ja tief und fest, aber wie der Teufel es so will gerade in dieser Nacht dann eben nicht. Sie kennt zwar die Nachbarin, aber nicht so gut wie Katja, und vor allem nicht nachts, wenn man sowieso durcheinander ist und eigentlich nur vertraute Personen um sich haben möchte. Mir war also wirklich nicht mehr so wohl mit dem Gedanken, und so überlegten wir schon wieder.
Wir könnten Milena auch mit ins Geburtshaus nehmen. Betten gibt es dort und sicher würde sie irgendwann auch wieder einschlafen. Aber vielleicht wäre ich zu laut und würde sie wecken, oder René müsste sich die ganze Zeit um sie kümmern und könnte so gar nicht bei uns sein. Und vielleicht hätte sie auch Angst in der fremden Umgebung. Auch nicht so prickelnd alles.
Und so habe ich heute dann schließlich Katja nochmal gefragt, ob wir sie nicht auch mitten in der Nacht bringen könnten. Das scheint irgendwie doch die beste Möglichkeit zu sein, mit der ich mich am wohlsten fühle. Und Katja war sofort einverstanden und schläft ab heute nacht dann mit Handy neben dem Bett. Hach!
Wobei es ja vermutlich so und so unwahrscheinlich ist, dass wir tatsächlich mitten in der Nacht aufbrechen müssen. Eine Geburt ist ja in der Regel etwas, was sich erst ankündigt und dann langsam fortschreitet – selbst beim zweiten Mal. Und wenn es am frühen Abend losgehen sollte, bringen wir die kleine Wachtel einfach dann schon zu Katja und holen sie am nächsten Tag dann ab.
Ja, diese ganzen Überlegungen gab es beim letzten Mal nicht. Da waren wir nur zu zweit, furchtbar flexibel und gar nicht in der Verlegenheit, das Unplanbare planen zu müssen.
Ich bin so gespannt, wie alles tatsächlich ablaufen wird.
Und frage mich im Stillen, wie man das mit noch mehr Kindern organisiert bekommt. Puh.
Ohweia, es wird wirklich ernst langsam!
Ihr macht Euch so liebevoll Gedanken um die kleine Wachtel, das ist einfach ♥
Oh, das klingt nach einem guten Plan!!
Und es wird alles super klappen =)
Und übrigens- auch mit mehreren Kindern klappt es irgendwie =) Es finden sich immer Lösungen!
Liebe grüße
Katha
Die Zeit rast! Auf einmal noch schneller, irgendwie.
Ich finde auch, dass es sich nach der besten Möglichkeit anhört, das Kind dann eben mitten in der Nacht dorthin zu bringen. Milena weiß dann selbst gleich was los ist (dadurch, dass sie geweckt wird) und kann sich der Situation besser stellen und IHR müsst euch keine Gedanken machen. 😀 Das ist doch toll, dass eure Katja euch da so hilft! Schön.
Ich wünsche euch wundervolle letzte Tage zu dritt!
Ach herrje, jetzt ist es ja wirklich bald soweit! Ich hab mich auch schon ein paar mal gefragt was ihr denn mit der kleinen Wachtel anstellt wenn es dann losgeht… aber ich könnte sie auch nicht alleine im Haus lassen. Ohje, nein, das ginge gar nicht.
Wirklich toll dass Katja sich bereit erklärt hat das für euch zu machen.
Ich wünsche euch noch schöne, spannende, angenehme letzte Tage zu dritt, und dann einen wunderbaren Start ins Leben zu viert. ♥
Wie das mit mehren Kindern funktioniert, das müsst Ihr dann ausprobieren wenn Du es wissen willst 😉 … aber erst mal kommt jetzt das Winterbaby an die Reihe.
Deine liebevollen Überlegungen für die kleine Wachtel sind rührend und irgendwie haben sie mich berührt … so ist die Lösung perfekt für Euch alle ♥
*hihi*
Das Mäuschen hat die Geburt neben mir verchlafen. Erst der Schrei ihrer kleinen Schwester hat sie aufgeweckt und ihr ein entzückendes “Oh” entlockt.
Ich stelle fest,dass ich meinen Geburtsbericht endlich fertig stellen sollte…
Das klingt ja nach einer tollen Lösung – v.a. dass bei euch das “nur zu Viert sein” klappen wird voraussichtlich, wenn du nach Hause kommst… also dass das bei uns nicht so sein wird, geht mir total gegen den Strich. Aber so abgelegen wie wir wohnen und nachdem bei Zwillingen Krankenhaus angesagt ist, va. wenn es beim Kaiserschnitt bleiben sollte (beide haben ja Beckenendlage)… brauchen wir längere Betreuung für unsere Tochter und da kommt halt die Schwiegermutter. Eine ganz, ganz liebe Frau, die auch spürt, dass wir unseren eigenen Bereich brauchen… aber trotzdem, die neue kleine Familie für sich allein zu wissen, das wär schon was. Obwohl – wer weiß, vielleicht bin ich noch froh um eine weitere Person zu Hause? Mal sehen… trotzdem: schön, dass ihr so eine tolle Lösung gefunden habt! Alles Liebe!! maria
Das klingt doch toll…
Die Lösung erleichtert Dich sicher ungemein.
Jetzt kann Euer Winterbaby kommen:-)
Beim zweiten Kind geht ja meist doch alles schneller;-).
Ich war zu Hause erst noch die Ruhe selbst, habe noch geduscht, mir einen Eilauf verpaßt;-), Babysitterin angerufen, Wehen auf dem Sofa veratmet.Aber irgendwie wurden die Wehen doch schneller schmerzhaft, alles ging irgendwie schneller, als beim ersten Kind.
Kaum waren wir im Krankenhaus hatte ich auch schon Presswehen.
Dafür war mein Mann auch wieder schnell bei unserer Großen, die Babysitterin brauchten wir nur drei Stunden in Anspruch nehmen;-).
Wünsche Dir eine wunderschöne und leichte Geburt.
Lg
Ellen
Oh, den Gedanken kenne ich auch, und ich bin gerade nicht mal schwanger. Was werden wir dann nur mit dem Knirps machen? Schwiegereltern sind eine gute Stunde weg, Tagesmutter haben wir keine, Freunde ebenfalls sehr weit… Ich werde mir da noch ganz schön den Kopf zerbrechen müssen. Aber eure Lösung finde ich toll und erst recht toll, dass die Tagesmutter auch nachts bereit steht – da habt ihr wirklich einen guten “Fang” gemacht 😉
Und weil ich sonst aus purem Zeitmangel irgendwie nur lese und nie kommentiere, lasse ich gleich mal ganz viele gedrückte Daumen und gute Wünsche für die Geburt hier. Auf dass der neue kleine Mensch wundervoll bei euch ankommt.
Was habe ich mir damals Gedanken gemacht vor der zweiten Geburt. Genau wie Ihr 🙂
Allerdings mussten wir ja nicht weg, da ich eine Hausgeburt hatte.
Meist richtet es aber die Natur so ein, daß man das unter der Geburt gut organisieren kann (falls man eben vorher schon Pläne für verschiedene Tageszeiten gemacht hat).
Bei uns war es so, daß ich morgens beim Frühstück Wehen bekam – perfekt !
Ich informierte meine Freundin, gegen Nachmittag holte sie dann unsere Tochter ab (als die Wehen richtig fies wurden und ich sie nicht mehr um mich haben wollte), gegen 19 Uhr wurde unser Sohn geboren und um 20 Uhr holte mein Mann die große Schwester wieder nach Hause !
Auch bei Euch wird es so laufen, daß es passt. Da bin ich mir sicher 🙂
Und mit mehreren Kindern wird es eher einfacher, da die/der Älteste ja schon groß ist und viel mehr versteht und sich die Kleineren dranhängen.
Wir haben verschiedene Pläne. Wenn ich abends Wehen bekommen sollte, bringen wir die Kinder ins Bett und gehen einfach das Risiko ein, daß sie aufwachen in der Nacht (kommt selten vor). Bekomme ich nachts Wehen, bringt mein Mann die Kinder ins Krankenhaus und der kleine Bruder schlüpft noch vorm Mittagessen (so der Plan ;-)).
Morgens Wehen – Kinder in den Kiga und meine Eltern (die eine Stunde entfernt wohnen) kommen und holen sie zu sich …
Ich bin schon sehr gespannt …
Oh, ich Schussel, mein Mann bringt die Kinder nicht ins Krankenhaus, sondern in den KINDERGARTEN !
ich bin gerade über einen strickblog auf deine seite gekommen – schon mal alles gute für die bevorstehende geburt! eine freundin von mir hat vor wenigen wochen auch ihr zweites kind bekommen und stand vor dem gleichen problem wie du, zumal es eine hausgeburt sein sollte. sie hat dann mich gefragt, ob ich ihr älteres solange nehmen würde und ich denke, man hat da oft übertriebene scheu z.b. wegen nächtlicher anrufe: das wäre überhaupt kein problem gewesen, ich habe eine zeit lang sogar immer das telefon mit ans bett gelegt, um es nicht zu überhören ;). letztendlich kam das kind nachmittags und ihr älteres hat solange schön bei uns gespielt :D. bei so etwas wichtigem wie einer geburt darf man doch ruhig fragen!
linnea
Hei.
Wir hatten genau die gleichen Gedanken!! Und dann ging´s auch mitten in der Nacht los und unsere Grosse war plötzlich wach und wir haben sie noch zu unseren Freunden gebracht, bevor wir ins Krankenhaus rasten. Ging nämlich schneller als gedacht.
Jetzt kommt bald Nr. 3 und unsere Freuden haben schon gesagt, dass sie wieder bereit sind und diesmal auch 2 kleine Geister betreuen – ein Glück! Alles Gute für euch 3+1 🙂
Was einem doch alles für Gedanken durch den Kopf gehen, wenn man schon ein Kind hat. Ich kann das so gut verstehen, ging mir ja auch so. Wir haben ja meine Eltern als Nachbarn und so kam meine Mutter nachts rüber. Man kann ja nicht davon ausgehen, dass die Geburt pünktlich nach dem Frühstück los geht, wenn das Kind bei der Tagesmutter ist und alles perfekt geplant ist 😉 Ist schon gut und beruhigend zu wissen, dass das Kind sicher aufgehoben ist und ich hätte die gleiche Entscheidung gewählt. Alles Liebe für die letzten Tage! Jetzt ist es bei euch auch schon bald soweit, Wahnsinn!
Wahrscheinlich macht man sich vorher einfach viel zu viele Gedanken… 😉
Meine grösste Sorge war ja vorher, dass die Mäusekinder grosse Panik bekommen könnten, wenn sie nachts aufwachen (denn sie kommen immer noch mehr oder weniger regelmässig nachts zu uns ins Bett), weil wir nicht da sind.
Und dann war’s so: das Mäuseknäbchen schlief sowieso schon bei uns im Bett, und das Mäusemädchen rief, irgendwann, als wir schon weg waren, nach Papa. (Die Babysitterin hörte sie auch nicht rufen.) Das Mäusemädchen erzählte am nächsten Tag dem Papa: “Du bist nicht gekommen, da bin ich einfach selbst ins Schlafzimmer gegangen. Du warst zwar nicht da, aber ich habe mich einfach in dein Bett gelegt und weitergeschlafen.”
So einfach war das. 🙂