Keine drei Wochen mehr bis zum errechneten Geburtstag.

Und nach wie vor geht es mir ganz gut – eigentlich. Denn in den letzten vier, fünf Tagen ist alles noch einmal deutlich anstrengender geworden als es bisher war. Ich hab wirkliche, echte Schwierigkeiten aufzustehen. Vom Sofa geht es einigermaßen, aber vom Boden komme ich nicht mehr hoch, ohne mich an irgendetwas oder irgendwem hoch zu ziehen. Und ich muss Pausen machen, wenn ich längere Strecken unterwegs bin, wobei länger hier bedeutet: Alles über hundert Meter.

Milena von der Tagesmutter abholen dauert mittlerweile fast doppelt so lang wie bisher, was nicht an verspäteten Bussen liegt sondern einfach an dem Schneckentempo, was ich auf den Wegen einschlage. Gestern aber war meine Mutter so lieb, mir für die nächste Zeit ihr Auto zu leihen, so dass diese Wege deutlich leichter für mich werden. Ich hatte mich zuerst ein wenig dagegen gesträubt, wollte es gerne bis zwei Wochen vor Termin auch ohne Auto schaffen, aber René und meine Mutter haben mir dann den Kopf zurecht gerückt. Wieso diese Anstrengung auf mich nehmen, wenn es doch kein Problem ist, den Wagen zu bekommen? Ich soll doch nicht so blöd sein… und die beiden haben recht. Ab sofort also bin ich motorisiert unterwegs, yay!

Was allerdings richtig, richtig unangenehm geworden ist, sind die Bewegungen unseres kleinen Winterbabies. Er ist zwar ein gutes Stück kleiner als Milenas es damals im Bauch war, aber das scheint er durch Kraft und Aktivität ausgleichen zu wollen (und die kleine Wachtel war schon kein besonders zaghaftes Ungeborenes!) Ich denke, es liegt auch an verschiedenen Dingen, wieso ich diese Bewegungen derzeit als so schmerzhaft empfinde. Mein Bindegewebe ist einfach sehr schlecht und durch die letzte Schwangerschaft so und so viel dünner, alle Tritte sind also deutlicher zu spüren. Und die Plazenta liegt auch dieses Mal hinten statt vorne und federt so nichts mehr ab. Und zu guter Letzt ist da natürlich auch noch die Narbe von der Bauchdecken-OP, die zwar gut verheilt, aber nach wie vor sehr deutlich sicht- und tastbar ist, und sie ist noch sensibler als der Rest.

Abends turnt unser Sohn dann gerne schon einmal zwei Stunden herum und da gibt es viele Momente, in denen ich die Augen schließen und mich auf meinen Atem konzentrieren muss, um nicht vor lauter Empfindsamkeit in die Couch zu beißen.

Und dann wird mir wieder klar: Die Natur hat das alles so wunderbar eingerichtet. Das Ende einer Schwangerschaft ist dann einfach beschwerlich, schmerzhaft und so hat man irgendwann ganz von selbst das Gefühl, dass es nun langsam reicht, dass das Baby sich nun so langsam auf den Weg machen darf und dass man überhaupt nicht nostalgisch sein muss deswegen. Von mir aus kann er sich zwar noch Zeit lassen – das alles ist noch auszuhalten bislang – aber ich merke, wie ich aufkommende Wehmut ablegen und mich auf die Zukunft konzentrieren kann.

Dass es allerdings genauso gut noch fünf Wochen dauern kann, ist mir auch klar. Ich rechne ja so und so damit, dass es erst nach dem ausgerechneten Termin losgehen wird. Mein ganz persönlicher Tipp ist der 11.12. – das wäre auf den Tag genau anderthalb Jahre nach der Geburt der kleinen Wachtel. Renate hat den 4.12. im Gefühl, mal schauen, wann es dann wirklich soweit ist.

Vorwehen jedenfalls habe ich immer öfter. Nicht wirklich schmerzhaft, aber deutlich spürbar, und ich bin eigentlich froh darum. Zum einen zeigt es mir, dass mein Körper sich auf die Geburt einstellt und zum anderen ruft es mir die Konzentration auf den Atem wieder in Erinnerung. Es ist also körperlich und auch geistig eine gute Übung für mich.

Um mich herum übrigens schlüpfen die Babies auch schon wie verrückt. Ein Mädel aus unserem Schwimmkurs hat entbunden und letztes Wochenende auch meine Nachbarin. So langsam wird’s wohl ernst.

So, und nun noch schnell ein paar Minuten ausruhen, ehe die kleine Wachtel wach wird. Die ist nämlich krank, braucht viel Geduld und Aufmerksamkeit und so habe ich derzeit wenig bis gar keine Ruhepausen am Tag.

Ich sach mal: Bis morgen! (Mag nämlich ab jetzt jeden Tag zumindest kurz festhalten.)