Ein wenig unruhig war mein Wochenende.

Nach einer sehr leichten Blutung am Samstag und doofen Gedanken, die sich woüberall festsetzen, war ich heute früh zur Kontrolle bei meiner Ärztin.

Anderthalb Stunden saßen wir schon im Wartezimmer, als die Sprechstundenhilfe reinkam und fragte: “Ääh, wie war nochmal ihr Name?” Scheinbar hatten sie uns wirklich vergessen. Naja, das war ihnen dann aber immerhin so unangenehm, dass wir direkt dran kamen. Und: Alles ist in Ordnung. In allerbester Ordnung. Mein Kleinstes erfreut sich bester Gesundheit, das Herzchen wummert, und es ist genau so groß und lang, wie es sein soll. (Das sind sechseinhalb Zentimeter!)

Ein kleines Bildchen haben wir sogar auch noch bekommen.

Und im Bus auf der Rückfahrt musste ich mir die Tränchen verkneifen, als ich René am Telefon erzählte, wie wunderbar alles ist und dass man sogar schon Näschen, Schnute und Augen erkennen kann.

Und ein klein wenig hysterisch komme ich mir vor, weil ich schon wieder zur Arzt gerannt bin. Aber diese Unruhe, diese alte Angst, ist so hartnäckig. Manchmal hat sie mich einfach im Griff, und alle Entspannung und Sicherheit ist dahin. Zwar war ich nun das ganze Wochenende über kein Nervenbündel, aber im Hinterkopf lauerte immer dieses dumme Gefühl, dass irgendetwas ganz und gar nicht in Ordnung sein könnte.

Ich freue mich so darauf, die ersten Bewegungen spüren zu können. Das ist eine ganz andere Art Gewissheit, die man dadurch erlangt. Eine ganz andere Bindung, die man zu dem winzigen Leben bekommt, was in einem entsteht. Derzeit ist mein Bauch zwar auch schon unübersehbar, aber davon abgesehen geht es mir tatsächlich wie immer, in jeder Hinsicht. (Obwohl ich mir schon einbilde, etwas kurzatmig noch kurzatmiger als sonst zu sein.) Ich weiß allerdings, dass das mit Milena damals ganz genau so war, das beunruhigt mich also nicht. Ich sehne mich nur gelegentlich nach etwas Gewissheit, nach etwas, das man wirklich spüren kann.