… wird für die kleine Wachtel derzeit richtig viel.

Hat sie sich vor ein paar Wochen noch fast ausschließlich von Brei und Muttermilch ernährt, ist jetzt beides (fast) komplett aus dem Speiseplan gestrichen. Zum Frühstück gibt es eine Portion Brei, ansonsten wird den ganzen Tag schon gegessen wie die Großen.

Seit ein paar Tagen sitzt sie ganz wunderbar in ihrem Tripp Trapp – es gibt kein Herumrutschen mehr, kein Hängen wie der berühmte Schluck Wasser in der Kurve und auch kein Quengeln, weil alles irgendwie drückt und ziept. Die kleine Wachtel sitzt ausdauernd aufrecht, hält sich großartig und überhaupt, als hätte sie nie etwas andere getan.

Zeit also, gemeinsame Mahlzeiten einzuführen. Wobei einführen eigentlich das falsche Wort ist – ganz abrupt sind wir einfach umgestiegen, völlig ohne Probleme. (Erneut: Als hätte sie nie etwas anderes gemacht.)

Und so gab es für sie bereits Nudeln mit Bolognese, Schupfnudeln mit Schinken und Sahne, Kartoffelpüree mit Apfelmus. Außerdem Brote mit Frischkäse, Leberwurst oder Butter sowie frische Bananen, Äpfel und Pflaumen. Fast alles, was wir selbst essen, bekommt auch sie, es sei denn, es ist einfach wirklich nicht geeignet. Rotkohl beispielsweise ist schwer ohne Zähne zu essen, und das tolle Pesto, was René gestern abend gemacht hat, war einfach zu stark gewürzt für sie.

Bei allem, was es vom Löffel gibt, lässt die kleine Wachtel sich noch von uns füttern, aber Butterbrote möchte sie bitte-danke selbst essen. Natürlich ist das eine reichlich klebrige Angelegenheit, aber ich lasse sie gerne ausprobieren. Und ab und zu landet ja tatsächlich etwas im Mund. Die Tischplatte ist aus Holz, die kann man leicht abwischen, und der Staubsauger steht sowieso immer parat.

Auch das Trinken klappt gut. Es geht schon aus dem Becher, allerdings kommt da nicht sehr viel bei rum, weshalb ich bei trockenem Essen wie beispielsweise Brot dann doch lieber ein Fläschchen mit lauwarmem Leitungswasser dazu stelle. Seit zwei Tagen greift sie danach, steckt sich den Nucki in den Mund und fängt an zu saugen – zu herzig! Fast hat sie auch verstanden, dass man das Fläschchen kippen muss, aber ein wenig fehlt dazu noch.

Und das gemeinsame Abendessen hat nun noch einmal eine ganz neue Qualität für uns gewonnen. Es ist toll, zusammen am Tisch zu sitzen. Zu dritt. Natürlich müssen wir noch viel helfen und unterstützen, aber es ist unglaublich schön zu sehen, wie die kleine Wachtel ein Stück mehr Selbständigkeit gewonnen hat. Und welche Freude sie dabei hat! Die Augen strahlen, wenn sie es geschafft hat, selbst einen Schluck zu trinken. Und wenn ein Bissen Brot im Mund gelandet ist, sieht sie uns mit stolzem Gesichtsausdruck an und möchte gelobt werden.

Irgendwie ist auch ein Stück weit mehr Gleichberechtigung eingekehrt. Oder, vielleicht ist das das falsche Wort, einfach ein bisschen weniger Baby, dafür ein bisschen mehr Kleinkind.

Und ich bin eigentlich vollkommen perplex. Sie ist gerade einmal neuneinhalb Monate alt!